Dienstag, 23. Juni 2015

SV Engelhelms - TSV Pilgerzell 2:1

Als letztes Spiel in dieser Saison wurde noch ein Schmankerl ausgegraben bzw. präsentiert. In der Kreisoberliga Fulda wurde zum Wiederholungsspiel geladen zwischen den benachbarten Ortschaften Engelhelms und Pilgerzell. Und das kam einer Relegation gleich, fast noch etwas mehr. Es ging heute um alles für beide Vereine, ein Sieg für die Gastgeber reichte für den Klassenerhalt, den Gästen genügte ein Unentschieden. Viel Prominenz war heute angereist, sogar im Radio wurde vorab berichtet. Ein fairer Preis von drei Euro wurde gelatzt, dafür gab es die üblichen Ramschkarten. Also musste ich noch was draus machen, ich konnte dann zum Glück noch tauschen und hatte prompt die ersehnte Karte in der Hand. Die erste Halbzeit verfolgten wir dann zu zweit ganz weit oben auf dem Hang. Unten standen sie schon in Dreierreihen, das war nichts für uns. Wenigstens so konnte man das Spiel verfolgen, was natürlich nicht sehr niveauvoll war. Aber es wurde geackert, gebolzt und gerannt. Dennoch ein sehr faires Spiel, wenn man die Vorgeschichte und die Bedeutung bedenkt. In der zweiten Halbzeit ging es dann allerdings zum Stammtisch auf die andere Seite, jetzt musste bissel geplaudert werden. Waren ja nahezu alle Größen der hiesigen Szene vorhanden. Dann fielen auch mal Tore, kaum gehörter Jubel, waren wohl alles neutrale Zuschauer. Drei Tore in kurzer Zeit, dann fiel der Regen hernieder, richtig viel, alle wurden nass, egal mit oder ohne Schirm. Dann ertönte doch noch der Schlusspfiff und es wurde sich sofort verabschiedet. Grüße in die Heimat, schnell weg hier, gut rauskommen war angesagt. Das klappte auch vorzüglich. Mit nassen Klamotten ging es ins Auto, die Lüftung wurde aufgedreht, ebenso das Radio. Die Saison ist somit vorüber, es folgen keine Relegationsspiele mehr in Thüringen oder sonst wo. Jetzt ist Schluss. Jetzt ist Sommerpause. Ich finde, die habe ich mir verdient...

Sonntag, 14. Juni 2015

SC Herford - VfL Theesen 3:1

Tja, ich bin doch heute tatsächlich mal ein gutes Stück weitergekommen. Kann ja nicht sein, dass mir Herford immer noch fehlt. Aber heute sollte es endlich mal funktionieren. Zur Sicherheit wurde eine Anfrage per E-Mail gestellt, die dann auch postwendend positiv beantwortet wurde. Und das richtig freundlich. Da wird einem doch gleich warm ums Herz, man freut sich mittlerweile schon über solche kleinen Nettigkeiten und Gesten. Herford wurde also zum heutigen Ziel ernannt, obwohl auch Eisenhüttenstadt auf dem Wunschzettel stand. Aber die einfache Strecke von über 600 km schreckte mich dann doch ab. Ich hebe mir das dann für den August auf. Etwas wacklig auf den Beinen ging es recht zeitig los, diesmal direkt über die Autobahn via Kassel in den Norden. Mein Zustand besserte sich erst, als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Jetzt setzte die spontane Heilung bzw. Erholung ein. Der Turnbeutel wurde geschnürt und kurz darauf war ich auch schon am und im Stadion. Ja, ein richtig guter Ground hier, kann man nicht anders sagen. Hier spürt man deutlich noch einen Hauch von der ehemaligen zweiten Liga. Sie ist einerseits zum Greifen nah, andererseits so weit davon entfernt, wie die Sonne zum Mond. Früher war hier bestimmt ordentlich was los, und das in einer gelassenen, freien und unkommerziellen Liga. Die Leute müssen sich bewusst werden, dass das großes Glück war, was sie damals erleben durften. Auch wenn ich nicht dabei war, ich kann es fühlen. Das einzige, was heute störte, waren die Abfallprodukte der Bäume, die hier überall stehen. Der Pappelsaft klebte an den Füßen wie Sekundenkleber. Sind es überhaupt Pappeln? Keine Ahnung, habe es nicht nachgeschlagen, aber ich tippe ganz stark darauf. Spielerisch wurde nochmal ein anständiger Kick geboten, auch wenn es um nicht mehr viel ging. Aber die sympatischen Hausherren konnten sich durch den Sieg noch den vierten Platz in der Tabelle sichern, was angesichts des Aufstiegs doch sehr vorzeigbar ist. Zufrieden durfte ich dann wieder die Heimreise antreten. Gerne wäre ich noch bissel länger geblieben, aber ich muss ja wieder zurück. Ich zehre heute noch von Herford, ein ganz wichtiger Schritt für mich. Ich bin jetzt etwa da angekommen, wo ich wieder hinwollte. Es läuft super, der Spaß ist größer denn je, die Kraft ist zurück. Und es gibt ja noch so viele Ziele, da kann man das alles gut gebrauchen...

Sonntag, 7. Juni 2015

Chemnitzer FC II - FC Carl Zeiss Jena II 1:1

Ganz langsam schleicht sich bei mir wieder so was wie Routine ein. Aber nur ganz langsam. Mit einigen Unterbrechungen, Aussetzern, Tagen voller Hoffnung, Tagen voller Schmerz und Endzeitstimmung. Zwischendurch fahre ich dann an die Tankstelle meines Vertrauens, um Kraft zu tanken. Ich weiß, ich jammere auf ganz hohem Niveau. Tausenden geht es schlechter als mir, auch das weiß ich. Doch noch zu verwöhnt bin ich von dem ursprünglichen Leben, da wo alles ging, da wo es keine Aussetzer gab. Doch schlecht habe ich es wahrlich nicht. Ich lebe mit meinen Aussetzern. Ich habe es gelernt. - Die Berichte werden sich hier wohl drastisch verändern, es wird keine großen Ausschmückungen mehr geben, nur noch das Nötigste, wenn ich das so bezeichnen darf. Aber ich will die Seite ja unbedingt am Leben halten und da schreibe ich wenigstens ein bissel was, als gar nichts. Ihr werdet sehen, wie sich das entwickelt. An dieser Stelle vorab der Dank an den Zeitgenossen aus Unterfranken, der mir ein Mal mehr einen guten Tipp für dieses Wochenende gab, wurde doch in Chemnitz das vorerst letzte Spiel der zweiten Mannschaft im Sportforum ausgetragen. Danach wird das Team einfach abgemeldet, zu hohe Kosten für den Spielbetrieb. Da stimmt doch was nicht, oder? Klar, zweite Mannschaften sind nicht das, was zieht, aber so ganz ohne ist es doch auch Mist. Zum Glück konnte ich noch hinfahren, somit die geniale alte Ost-Schüssel weghauen, einsacken, abhaken. Die Fahrt war locker bei schönem Wetter, das sich allerdings mal wieder in der Region Hof total veränderte. Aus Sonne wurde Nebel, die Temperatur sank um etwa zehn Grad. Wie so oft an dieser Stelle, am Kältepool der Republik. Chemnitz, die Stadt der Moderne, wurde pünktlich erreicht, noch eine gute Stunde war Zeit bis zum Anstoß. Ich kaufte das Ticket und schlich um das Stadion, konnte so noch ein paar Bilder machen von der Gegenseite. Bei Spielen ist nämlich nur noch die Haupttribüne offen, ist ja klar. Fußballerisch gaben sich beide Teams nochmal Mühe, große Szenen gab es aber kaum. Heute wimmelte es auch wieder von Gleichgesinnten, die meines Erachtens aber nicht so richtig bei der Sache sind. Es ist wichtiger, sich zu zeigen, als das Spiel zu schauen und es zu schätzen, vor Ort sein zu können. Selbstdarstellung steht an erster Stelle. Aber egal, jeder wie er mag. Nach dem Spiel ging es für mich nochmals auf die Gegenseite, ich huschte nochmal ins weite Rund, um das ein oder andere Foto noch mitzunehmen. Dann war das Thema Sportforum auch schon wieder Geschichte. Glücklich zog ich von Dannen, schnell die kurze Hose wieder an, die Socken aus, rein in die Schlappen und auf zurück in die Heimat. Die Fahrt zog sich, war allerdings auch wunderschön. Ich weiß es halt zu schätzen. Das, was geht. Ohne Aussetzer. In jeglicher Hinsicht. Danke an die Tankstelle...

Sonntag, 31. Mai 2015

TuS Schauenstein - SG Regnitzlosau 3:2

Die Relegation stand vor der Tür. Obwohl einige schon wieder etliche Spiele gesehen hatten, stieg ich heute erst ein. Ganz gemächlich. Ich muss nicht mehr jeden Sportplatz abgrasen, diese Zeiten sind zum Glück schon lange vorbei. Heute gab es die Gelegenheit, das Stadion an der Ossecker Straße in Hof zu besuchen, wo normalerweise kein Ligabetrieb mehr stattfindet. Auch wenn es nicht unbedingt um die Ecke liegt, wollte ich auf jeden Fall anreisen. Ich fahre ja nicht mehr so viel, da geht das schon. Und wie. Ganz locker fuhr ich in Hof ein. Trotz einer neuen Route, auf die ich mich fälschlicherweise eingelassen hatte. Sperren die doch einfach meine Hausstrecke und veräppeln mich dann auch noch mit einer Umleitung. Wurscht, so fuhr ich halt auf anderen Wegen durch den Spessart. Das Wetter war heute fast erstklassig, teilweise zu windig, aber für Sommerklamotten auf jeden Fall warm genug. Heute zeigte sich wieder das Relegationswunder. Man ist enttäuscht, kaum dreihundert Zuschauer kurz vorm Anstoß. Dann werden es aber doch wieder knapp tausend, nur wenige Minuten später sind alle da. Sie zieht halt doch noch, die Relegation. Zu dritt verfolgten wir das Treiben auf und neben dem Platz. Nach zwei Toren für Regnitzlosau (genialer Name übrigens) war die Sache wohl klar. Doch nix da, der Gegner machte noch drei Buden und sicherte sich somit den Aufstieg in die Bezirksliga. Glücklicherweise gab es keine Verlängerung, das wäre sicherlich zu viel des Guten gewesen. Aber so war die Sache nach neunzig Minuten vorbei. Schnell verabschieden von den beiden Kollegen und alleine machte ich mich dann wieder auf den Heimweg. Was soll ich sagen? Wie immer großartig. Ich liebe diese Gegend...

Montag, 25. Mai 2015

SV 1914 Eilendorf - Bonner SC 0:1

Von Wegberg ging es also in Richtung Aachen, der Ortsteil Eilendorf wartete auf mich. Wie so oft kannte ich den Verein vorher gar nicht. Ich muss ja nicht alles kennen. Auch wenn ich mir mehr Mühe geben müsste. Immerhin kenne ich ja den Bonner SC, das reicht fürs erste. Zeitlich wurde es nicht mehr eng, ich konnte sogar direkt vor dem Eingang parken. Da suchte wohl einer die Flucht, noch bevor es angefangen hatte. Oder er hatte Stadionverbot, wie so viele Bonner, die heute hinter dem Zaun standen und dort anfeuerten. Fraglich, wenn man in diesem Alter schon Stadionverbot hat. Oder ist es garde das Alter, wo man es bekommt? Keine Ahnung, ich bin ja stets ein braver Fan gewesen und kenne mich damit gar nicht aus. So stand die Horde hinter dem Zaun und schaute brav von dort. Ein unterirdisches Spiel, das hatte ja gar nichts. Habe ja schon einige Spiele gesehen, aber das gehört zu den definitiv schlechtesten aller Zeiten. Die tausend Zuschauer mussten enttäuscht sein, doch sie harrten alle aus bis zum Schluss. Durch den Sieg blieben die Bonner dem FC Wegberg auf den Fersen. Wie ging eigentlich das Spiel der beiden am nächsten Wochenende aus? Ha, ich habe keine Ahnung. Muss ich aber auch nicht. Aber ich werde gleich mal nachschauen, habe ich noch was zu tun. Um kurz vor acht ging es dann wieder in Richtung Heimat. Während die anderen beiden noch Fritten essen wollten in Belgien, wartete auf mich zu Hause der Salat. Verglichen mit vielen Fritturen ist das sicherlich die bessere Wahl gewesen. Wie gemein, die armen Fritten...

FC Wegberg-Beeck - VfL Leverkusen 7:0

Im Westen der Republik bot sich heute ein günstiger Doppler an. Und damit meine ich nicht unbedingt das Geld. Wegberg fehlte mir ja noch in der Sammlung, das passte also prima. Irgendwie passt es auch dieses Jahr mit der Fahrerei. Immer schön abwechselnd in alle Himmelsrichtungen. So bleibt es abwechslungsreich, obwohl die Zeit im Auto doch immer wieder gleich zu sein scheint. Doch lassen wir das blöde Gelaber, ich merke schon wieder, wie ich Zeilenfüller suche und nicht finde. In Wegberg angekommen, musste ich unverschämte sieben Euro für die Mittelrheinliga berappen, eindeutig zu viel finde ich. Ich habe kein Problem, die Vereine zu unterstützen, aber was zu viel ist, ist zu viel. Die Gäste aus Leverkusen starteten furios, zwei, drei gute Möglichkeiten. Danach wurde zusehends abgebaut und die Hausherren schossen Tore wie am Fließband. Eindeutig zu hoch, wie auch die Einheimischen fanden. Mir war es egal, hatte ich eh mit einem Heimsieg gerechnet. Das kleine Stadion ist vollkommen ok, paar Stufen auf der Gegenseite, mittlere Tribüne mit Sitzschalen. Die Statistik freut sich auf jeden Fall wieder darüber. Zehn Minuten später als geplant dann endlich der Schlusspfiff, arg viel Zeit hatte ich nicht, deshalb folgte der bekannte Sprint zum Auto. Jacke aus, Navi an, starten und abfahren. Es ging weiter in Richtung Aachen... 

Samstag, 16. Mai 2015

FC Hilzingen - TuS Bonndorf 2:1

Da es im Nachbarort auch noch eine Tribüne gibt, schaute ich gar nicht mehr groß weiter und machte mich dann halt dorthin. Zwar etwas nervig, noch ein Spiel dranzuhängen, doch die Quote darf ja auch nicht zu kurz kommen. Immerhin gibt es ja wirklich noch einen guten Ground mitzunehmen, da darf es auch schon mal etwas später werden. Natürlich war das Spiel nicht der ganz große Renner, aber immerhin zum Schluss wurde es nochmal recht lustig. Doch mehr kann ich jetzt auch nicht mehr dazu sagen. Hilzingen ist kein Muss, es ist ein Kann. Aber wenn ich schonmal hier unten bin, dann soll es natürlich auch zur Sammlung gehören, keine Frage. Also ist es für mich jetzt doch ein Muss, oder? Ja, natürlich ist es das. Ich will ja alle Tribünen, da ist es natürlich ein Muss. Die Heimfahrt dauerte natürlich noch ein bissel, doch auch das ging vorüber und froh gelaunt ging es wieder nach Hause. Ich bin müde, möchte die Beine hochlegen. Das werde ich jetzt auch machen, selbst, wenn dieser Bericht nur einhundertachtundsiebzig Wörter enthält…

SC Gottmadingen-Bietingen II - SG Tengen-Watterdingen II 4:0

Das heimliche Highlight dieser Tour erwartete mich sicherlich heute in Gottmadingen. Seit etlichen Jahren schon steht das auf meiner Speisekarte, heute konnte ich es mir endlich mal schmecken lassen. Vom Hotel ging es ohne Stress wieder in Richtung Süden, der Bodensee lockte, genauer gesagt aber die Holztribüne in Gottmadingen. Der Verein fusionierte ja bereits 1992 mit Bietingen, ich dachte, das wäre erst vor kurzem gewesen. Aber egal, im Katzental spielt immerhin noch die zweite Mannschaft, die erste kickt nur noch im Nachbarort. Also Glück gehabt heute, es wurde sogar gegen eine andere Zweite gekickt. Ist schon ein ganz guter Hammer, der hier im Katzental steht. Kann man einfach nur genießen, wenn man dann auch noch alleine auf der Tribüne die neunzig Minuten verfolgen kann. Ganze zehn Zuschauer waren da, ich und neun andere. Spielerisch natürlich nur unterste Schublade, aber immerhin ohne Gepöbel, Tretereien und Gemotze. Es wurde sich bemüht, auf beiden Seiten. Unglaublich war auch der Preis für den Kaffee im Vereinsheim. Es zog mir fast die Socken aus. Da können sie auch diesen beschissenen Keks weglassen, der bringt mir auch recht wenig. So musste ich halt den Eintritt wieder einsparen, was heute auch kein Problem war. Tja, auch wenn es jetzt nur ein paar Zeilen sind, ich bin mit der Berichterstattung so gut wie fertig. Ich zieh mir jetzt nichts mehr aus den Nägeln, ich habe Gottmadingen endlich im Sack und kann Euch nur empfehlen, es auch einmal zu machen. Am besten schnell, wer weiß, wie lange es diese Perle hier noch gibt…

Freitag, 15. Mai 2015

TSV Köngen - TSV Deizisau 1:0

Ihr seht, die Berichte sind nicht mehr ganz so lang und ausgeschmückt. Das schaffe ich im Moment nicht mehr, dazu fehlt mir einfach die Zeit. Und auch die Gedanken sind momentan recht klar, auch wenn ich manchmal platzen könnte (wie die Welt). Klar, das war hier auch immer ein Bestandteil meiner Berichte, doch jetzt zählt es für mich nur, die paar Zeilen hier rauszuholen, das ist schon viel Wert. Im Prinzip würde hier sonst nichts mehr stehen und das wohl für immer. Geographisch war das heute wohl fraglich, doch was sollte ich machen. Ich musste zurück nach Stuttgart fahren um ein brauchbares Spiel zu finden und zu schauen. Aber zuerst sei noch erwähnt, dass es am Morgen regnete wie Sau. Aber dafür gab es auch ein ausgiebiges Frühstück, Übernachtung und Fressalien für nur dreißig Euro. Ein absolutes Schnäppchen. Ich war begeistert, futterte drei oder vier Brötchen und machte mich dann mit vollem Bauch auf den Weg. In Thomas Schruns wurde nochmal kurz die Post geplündert, Grüße mussten nach Hause geschickt werden. Ich bin zwar ein ganz guter Nostalgiker, doch was ich wirklich ganz praktisch finde, sind die Briefmarken zum Aufkleben. Ist zwar schwachsinnig, das jetzt hier zu erwähnen, aber ich wollte es einfach mal rauslassen. Ohne Karten und Marken im Gepäck machte ich mich auf in Richtung Bodensee und Bregenz. Meine Güte, was für eine Fahrerei. Bis Feldkirch ging es noch, von da an war quasi Stau bis nach Lindau. Klar, alle ohne Vignette und alle über die Landstraße. Da war die Verstopfung vorprogrammiert. Ich hatte zwar Unmengen an Zeit, doch das nervte dann schon ganz ordentlich. Da in Österreich noch alles geschlossen hatte und es bei dem Regen auch keinen Spaß macht, irgendwo rumzuklettern, musste ich mir spontan ein anderes Ziel suchen. Und da kam mir der Blautopf in Blaubeuren gerade recht. Zwar sollte das Wetter etwas besser werden, doch am ersten Ziel heute regnete es noch deutlich zu viel. Immerhin konnte der Blautopf überzeugen. Ich war ja noch etwas kritisch, aber was ich dann sah, war mal wieder so ein kleines Wunder. Für viele wahrscheinlich gar nichts, für mich ein absolutes Abenteuer. Die Kultur konnte heute also vollends überzeugen, feine Sache, das hatte ich schon mal gut gemacht. Kurz vor Stuttgart lag dann mein Übernachtungsort. Ich holte mir noch schnell den Schlüssel und machte mich dann auf nach Köngen zum Derbyschlager gegen Deizisau. Zwar gibt es hier keine Tribüne, aber das brauchts auch nicht. Ordentlich Stufen gibt es zu bewundern, insgesamt natürlich eine ordentliche Sache. Auch das Spiel war ok, wurde es doch immer besser und hier ging es schon um einiges, wie man merkte. Lustig war es alleine, was der Stürmer der Hausherren machte, mindestens fünf tausendprozentige wurden vergeben. Das stimmte mich froh, was man von den einheimischen Zuschauern behaupten konnte. Nach dem Spiel ging es wieder zurück nach irgendwas mit Neckar, schnell wurde noch ein Döner reingezogen, den ich eigentlich gar nicht mehr brauchte. Ich hatte mal wieder übertrieben. Aber Wurscht, ich kann halt nicht immer alles perfekt machen…

Donnerstag, 14. Mai 2015

FC Schruns - FC Schwarzach 4:0

Es ging jetzt hoch hinaus. Einmal von Norden nach Süden durch den Vorarlberg. Auf den Gipfeln mancher Berge türmte sich noch ordentlich der Schnee, doch hier unten war alles im grünen Bereich. Die Sonne zeigte sich immer noch von ihrer besten Seite, es war einfach nur herrlich. Nach einiger Zeit und einigen Stopps vor steilen Klippen erreichte ich langsam aber sicher Schruns. Ich legte am kleinen aber feinen Bahnhof noch eine kurze Tankpause ein und machte mich dann auf in die Innenstadt. Auch hier erwartete ich mir etwas mehr, doch wo es nicht viel gibt, ist halt auch nicht viel zu holen. Zwei bis drei Rundgänge machte ich, hockte mich hier und da mal hin, irgendwie musste ich ja auch die Zeit ein bissel rumkriegen. Aber auch das schaffte ich natürlich, hurtig wurde am Stadion eingeparkt und dann ging es auch schon hinein ins Vergnügen. Eine kleine Tribüne mit halbrundem Dach, sieht schon gar nicht schlecht aus, dazu gibt es noch ein paar Stufen, passte alles recht gut. Auch das Spiel war von der besseren Sorte, schnell fielen die Tore für die Hausherren. Es machte auf jeden Fall Spaß, zuzuschauen. Ich wäre gerne noch länger hier geblieben als die neunzig Minuten, doch mehr wurde letztlich nicht mehr geboten. Schade, aber so musste ich mich dann wieder weiter machen auf die letzten Meter dieses Tages. Im Hotel wurde ich selbstverständlich wieder mit Handschlag begrüßt. Ist das hier mittlerweile Standard geworden? Einerseits nett, andererseits auch etwas verwunderlich. Ich wurde stürmisch begrüßt, ob ich eine gute Fahrt hatte und und und. Ja, alles gut. Wunderbar. Herrlich. An der Tanke gegenüber holte ich mir dann noch einen Gute-Nacht-Trunk, der dann auch recht schnell wirkte. Ein letzter Blick auf die Berge, dann ging es ab ins Bett. Der Tag verlief und endete genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Nur noch ein bisschen besser…

FC Andelsbuch - FC Egg 0:1

Ich ahnte es. Das schlechte Wetter hatte Einzug gehalten. Es prasselte auf das Vordach, ich hoffte noch, es würde der Wirt beim Gänseschlachten sein, doch weit gefehlt. Grau in Grau, kalt und Regen ohne Ende. Oha, das kann ja ein wunderbarer Tag werden. Ich durfte als einziger Gast noch brav frühstücken, bevor ich mich auch schon wieder verabschiedete. Ich packte meine sieben Taschen und machte mich dann weiter in Richtung Österreich. Noch tat sich nicht viel, es regnete und regnete. Doch dann, je weiter ich in Richtung Berge kam, desto besser wurde es. Erst trocken, dann lockerte es auf und dann knallte die Sonne. Einfach unglaublich, ich war in die richtige Richtung gefahren. Die kurvenreiche Fahrt war auch nicht von schlechten Eltern, ich kam völlig verschwitzt in Andelsbuch an. Natürlich entging mir der kleine Bahnhof nicht, an dem heute leider kein Zug mehr hält. Aber zwei Wagen stehen noch davor, die Gleise sind am Ende aufgerollt, da war aber einer kreativ. Die ersten Bilder des heutigen Tages waren somit gemacht. Doch dann ging es weiter in Richtung Sportplatz. Ich wusste ja von der Tribüne, war dann allerdings etwas enttäuscht, da diese doch sehr überschaubar ist. Aber alles egal, es konnte mir gar nichts. Unfassbar, wie die Sonne jetzt knallte. Man konnte meinen, es sei nicht der selbe Tag wie heute Morgen. Aber es war so, ich hatte alles richtig gemacht. Das Spiel allerdings war richtig schlecht. Für ein Derby mal wieder total harmlos und ohne große Möglichkeiten. Erschreckend, dass der Stadionsprecher dann noch von einem spannenden und mitreißenden Spiel sprach. Ich hatte nichts davon gesehen. Es sollen dreizehnhundert Zuschauer da gewesen sein, halte ich für ein Gerücht. Ich hatte mehrfach versucht zu zählen und war so auf circa achthundert gekommen. Und das war auch schon recht großzügig. Naja, mir kann es ja recht sein, ich muss deren Zahl auch nehmen. Nach dem Schlusspfiff suchte ich allmählich das Weite. Ich konnte schlecht einschätzen, wie lange ich nach Thomas Schruns brauchen würde. Ein kurzer Blick zurück und dann war ich auch schon am Auto angekommen. Das Wasser in der Flasche kochte schon. Es war eine unglaubliche Hitze…

Mittwoch, 13. Mai 2015

SV Egg an der Günz - TSV Ottobeuren 0:3

Die Sonne ist bereits ums Haus gezogen und untergegangen. Die Kirchturmuhr schlägt halb zehn. Noch immer sind die Vögel aktiv und singen um die Wette. In der Ferne höre ich die Autobahn, heute ist sie leise, der Wind steht günstig. Der Nachbar hat gerade die Rollläden heruntergelassen. Doch ich, ich fange gerade erst an. Ich will versuchen, wieder ein paar Dinge niederzuschreiben, die mir sonst wohl irgendwann abhandenkommen werden. Der diesjährige Mai war mal wieder geprägt von unzähligen Feiertagen. Ich wollte ursprünglich in die Schweiz fahren, doch so recht konnte ich da nichts Brauchbares zusammenstellen. Aber die Schweiz hat noch Zeit, spätestens im Herbst werde ich dort ein oder zwei Mal aufschlagen. Für den heutigen Mittwoch hatte ich Urlaub genommen, ich wollte entspannt nach Egg fahren, ohne Stress vorher. So geschah es dann auch. Ich erledigte schon viel am Vormittag und fuhr dann um die Mittagszeit los. Endlich, endlich mal wieder eine kleine Tour, endlich mal wieder Hotelübernachtungen, endlich mal wieder Berge, endlich mal wieder alles, was ich so liebe. Voller Lust tuckerte ich in Richtung Süden, ohne Hast, ohne Zwang. Das ist das, was zählt. Aufsaugen war wieder angesagt, ich genoss die Fahrt und die Spannung. In Egg an der Günz wurde heute zum Nachholspiel gegen Ottobeuren geladen. Ich trudelte nach meinem kurzen Halt in Babenhausen dann doch recht früh ein und war froh, dass bereits um halb sieben angestoßen wurde. Bissel entsetzt war ich dann doch, denn hier gibt es keine Karten, eigentlich ein Muss für einen bayrischen Verein. Ich hockte mich dann als einer der ersten auf eine Bank, die es hier ja reichlich gibt. Insgesamt eine schöne Anlage mit kleiner Tribüne, dazu ein perfektes Grün sowie Erhöhungen fürs weitere Zuschauen. Es kamen letztlich doch einige hundert Zuschauer, für einen guten Rahmen war somit auch gesorgt. Ich verfolgte natürlich brav das Spiel, von ganz vorne bis ganz hinten. Ha, da war er also, der erste Ground dieser Tour. Ich war sehr zufrieden und machte mich nach dem Schlusspfiff schnell vom Hof, war doch alles recht eng hier und gut zugeparkt. Das Hotel war nur ein paar Kilometer weiter in einem kleinen Kaff, das wie ausgestorben auf mich wirkte. Ich klingelte mal und tatsächlich wurde mir geöffnet. Heute sei Ruhetag und ich wäre der einzigste Gast. Ich kam mir schlecht vor, der Wirt war extra wegen mir in Lauerstellung. Ist schon krass, wie es manchmal zugeht auf dieser Welt. Ich nahm dankend den Schlüssel entgegen und machte es mir dann im Zimmer gemütlich. War völlig ok. Allerdings musste ich vorher den Fernseher in Gang setzen, ansonsten wäre es ein sehr ruhiger Abend gewesen. Der Schmutz des Tages wurde abgewaschen, danach ging es brav in die Kiste. Ja, es war heute mal wieder ein guter Tag, nicht nur wegen des neuen Grounds. Ich bin doch fast wieder ganz der Alte und das stimmt mich unendlich positiv. Ach ja, du wunderschöne Welt. Manchmal kannst du so ruhig und friedlich sein. Mal schauen, ob es morgen auch so wird. Ich bin gespannt…

Samstag, 21. Februar 2015

SV Rödinghausen - KFC Uerdingen 05 3:0

Nach dem Startschuss in Hennef sollte heute ein weiterer Regionalligist folgen. Natürlich hatte ich anfangs wieder Probleme mit dem Ortsnamen, aber schämen musste ich mich deshalb nicht. Es ist halt nicht ganz leicht zu verstehen, was solche Orte und Mannschaften in der Regionalliga suchen. Aber was soll ich machen, ich muss ja fahren, ich muss ja da hin. Genau ein Mal, dann ist es ja auch wieder vorbei und die Statistik und ich freuen sich. Ich bin immer noch verwundert, dass die Strecke über Fulda und Kassel genau so lang ist, wie die über Marburg und die Käffer. Einfach jahrelang Zeit vergeudet, ohne es gewusst zu haben. Aber zeitlich hatte ja doch noch alles geklappt in meinem Leben. Man hat ja schon viel Zeit in seinem Leben verschenkt, deshalb gilt es, immer wieder dazu zu lernen, etwas zu verbessern. Nicht, dass ich noch so werde wie der Blatter Sepp, der verbessert ja auch jeden Tag die Welt ein bissel. Na dann habe ich doch lieber wieder einen Rückfall. Die Fahrerei heute war mal wieder wunderbar. Es konnte nichts Besseres geben an diesem Tag. In aller Ruhe ging es Kilometer um Kilometer voran, die ersten Zwischenziele waren erreicht. Auch wenn es Spaß machte, hatte ich doch das Gefühl, nie anzukommen. Eine ganz ordentliche Strecke, die da zusammenkam. Das Wetter hielt zum Glück auch noch ganz gut. Nach dem ersten Regen wurde es doch allmählich besser, sogar die Sonne zeigte sich ab Kassel. Ich huschte weiter, vorbei an Paderborn und Bielefeld. Der Kaugummi schmeckte noch, also schnell noch durch Herford und dann links, rechts, links, hoch. Es erinnerte heute viel an Wehen und Großaspach. Mal wieder fraglich, doch wie gesagt, man kann sich nicht alles selber aussuchen, man muss das nehmen, was einem geboten wird. Geboten wurde heute natürlich auch wieder viel Personal, schließlich kamen mehr als tausend Gäste aus Krefeld. Naja, am Ende waren es etwa neunhundert weniger, aber das Personal war trotzdem motiviert. Ausfragen, einweisen, untersuchen, alles wurde geboten. Und das für nur acht Euro, wirklich ein gutes Schnäppchen. Ich ging heute auch mal wieder in den Gästekäfig, konnte ich so immerhin die Tribüne vor mir betrachten. Tja, ein moderner, lustloser Bau, keine Leute, ist ja klar. Wo sollen die auch herkommen. Alles sehr künstlich gezüchtet hier, kein Wunder, dass das nicht besonders schmeckte. Doch ich hielt gut durch, auch, als es den einen oder anderen Schneeschauer gab. Spielerisch war das heute zumindest auch mal Fußball, wenn auch nur von der Heimtruppe. Die Krefelder starteten zwar gut, fielen dann aber stetig ab und kassierten eine verdiente Niederlage. Schade, denn den wenigen Mitgereisten hätte ich schon mehr gegönnt. Aber leider ist auch in Uerdingen nicht mehr viel los und man muss ums Überleben kämpfen. Kurz vor Schluss kam ich dann auch noch an ein Stadionheft, somit war der Präsentkorb bestens gefüllt und es konnte wieder nach Hause gehen. Weitere neunzig Minuten sind somit geschafft, ich war schon bissel stolz auf mich, bin ich doch wieder ganz gut dabei und erfreue mich an den Erlebnissen. Zur Belohnung durfte ich noch nach Hause fahren, weitere gut dreihundert Kilometer genießen. Auch wenn die Bayern heute in Paderborn spielten, warf ich nur einen kurzen Blick über die Autobahn hin zur Flaschenpost-Arena, schnell vorbei, bevor man noch belästigt wird. In Richtung Kassel wurde es dann allmählich recht düster, es folgte eine Schneefront, die ich selten gesehen habe. Aber nur für wenige Kilometer, dann war wieder alles grau und sonnig, als wäre nichts gewesen. Als dann auch noch die Sonne unterging und den Himmel in knallendes Orange tauchte, ging die Partie so richtig ab. Mitsingen, gestikulieren, über Minis lachen. Ha, was ein Tag. War schon schade, dass dieser bald vorüber war. Wer weiß, was noch gegangen wäre…

Samstag, 14. Februar 2015

FC Hennef 05 - SC Rot-Weiß Oberhausen 0:1

Neues Jahr, neues Glück. Wirklich? Ich hoffe es doch sehr. Jedenfalls bin ich schon mal manierlich gestartet in Sachen Fußball. Vergleichbar mit den Vorjahren ist das sicher nichts, doch das ist schon lange vorbei und auch gar nicht mehr so wichtig. Obwohl ich nur eine Handvoll Länderpunkte habe, so kann ich doch ganz gut damit leben, was ich bisher gemacht habe. Deshalb war es auch mehr als ausreichend, im Februar dieses Jahres das erste Spiel zu schauen und somit auch den ersten Ground zu machen. Das erste Ziel sollte noch relativ nahe liegen. Hennef ist wohl nicht der ganz große Renner, aber immerhin ein Regionalligist. Jedenfalls noch. Also konnte ich meine sieben Sachen packen und im warmen Auto die Reise antreten. Ja, das war was, endlich wieder on Tour. Ist schon krass, dass ich fast vier Monate kein Spiel mehr gesehen hatte, sieht man mal von der Fernsehgrütze hier und da ab. Aber da das bekanntlich schon seit Jahrzehnten nichts Gescheites mehr ist, geht es jetzt endlich wieder hinaus in die Welt. Ich setzte mich langsam in Bewegung, der Ofen lief ganz gut. Es ging natürlich mal wieder über die A3, vorbei am Terror, vorbei am Flughafen, wo eine Maschine nach der anderen abhebt und landet. Was wollen die ganzen Menschen denn bloß hier? So wichtig kann man doch gar nicht sein, so viele Termine kann es doch gar nicht geben. Eine Luxuswelt, fliegen wohin man will. Und so oft man will. Ausbeutende Preise machen es wohl möglich. Aber lassen wir das, ich will nicht über das reden, was ich eh nicht weiß und nicht mal kann. Aber es gehört wohl zum Leben dazu, sich auch über Grütze Gedanken zu machen. Doch ich mache mir natürlich auch Gedanken über mein eigenes Tun. Souverän kam ich in Hennef an, komische Stadt, komischer Name. Kein Wunder hatte ich das lange nicht auf dem Schirm, denn Hennef und Bad Honnef konnte ich schon mal verwechseln über die Jahre. Dass jetzt beide im Sack sind ist umso besser. Kann ich da wenigstens nicht mehr durcheinander kommen und das Kapitel ist abgeschlossen. Doch noch habe ich nicht alles erzählt bzw. geschrieben. Ein paar Zeilen werden es wohl noch werden. Leider waren die Probleme im Bauchraum noch nicht gewichen und ich spürte schon früh, dass ich noch ein stilles Örtchen vor dem Spiel aufsuchen musste. Da war es auch schon, ein Burger King direkt am Ortseingang und auf dem Weg zum Stadion. Schnell reinschleichen und das Geschäft erledigen. Aber das war leichter gesagt als getan. Letztlich musste ich die Damentoilette benutzen, alles sehr kompliziert. Natürlich wurde ich kurz vor Schluss erwischt, aber ich konnte mich doch ganz gut rausreden. Die Sache war also erledigt, jetzt musste Fußi geschaut werden. Überall standen schon wieder Beamte in Uniform herum, meine Güte. Wegen zwei Händen voll Gästefans werden wieder Hundertschaften postiert. Das ist einfach nur lächerlich, unsinnig, teuer, Verschwendung. Aber auch das ist schon ein alter Hut. Lassen wir das. Im Stadion war dann auch nicht viel los, ein Kollege wurde gesichtet und man redete erst mal ein paar Minuten über dieses und jenes. Auf dem Platz tat sich gar nichts, ein elender Kick, ohne Spannung, ohne Glanz. Eine ganz große Schande, so was ist die vierthöchste Liga des Landes. Aber aus künstlichen Produkten kann auch nur Plastik rauskommen, das verwundert nicht weiter. Immerhin gab es kurz vor Ende der Partie wenigstens noch ein Tor, so dass nicht gleich mit einem Nullnull gestartet wurde. Dann hieß es Abschied nehmen, noch schnell den Bus von RWO fotografieren und dann wieder die Heimreise antreten. Auf der Rückfahrt natürlich hier und da mal Bundesliga gehört, aber das ist auch mittlerweile nur noch ganz großer Mist. Die Reporter unsachlich, sensationsgierig, total übertrieben. Ich wusste ja, dass das Urgestein in München mindestens fünf Stück kriegen sollte. Am Ende waren es ganze acht. Fraglich, aber auch vollkommen egal. Wichtig für mich war heute einzig und allein der Einstieg ins neue Jahr. Untermalt von schöner Musik und umherwirbelnden Flugzeugen fuhr ich wieder in die Heimat. Das war er, der erste Tag in diesem Jahr. Das erste Spiel ist im Sack, ich freue mich…

Mittwoch, 27. August 2014

1. FC Magdeburg - SV Babelsberg 03 1:0

Es gibt ja bekanntlich immer viel zu tun, doch gerade Magdeburg steht ja schon ewig auf meiner Liste. Es kann ja nicht sein, dass mir diese große Stadt noch fehlt. Kann und darf einfach nicht sein. Und heute änderte sich das auch endlich. Ich hatte mir extra frei genommen, wollte ohne Stress dorthin fahren und es weitestgehend genießen. Ich fuhr dennoch ziemlich früh, wollte gar nichts riskieren. Es durfte auf gar keinen Fall noch etwas dazwischen kommen, das wäre fatal gewesen. Dann wäre es wohl ein richtiger Fluch gewesen bzw. geworden. Aber es sollte alles funktionieren, herrliches Sommerwetter machte sich draußen breit und so konnte gemütlich die Eisenbahn in Richtung Nordosten bestiegen werden. Natürlich war eine Übernachtung geplant, denn auch bei der frühen Anstoßzeit war es einfach unmöglich, noch gesittet heimzukommen. Dann lieber dort pennen und am anderen Tag gemütlich nach Hause tuckern. Bekanntlich sind ja Nächte im Zug und an irgendwelchen Bahnhöfen nichts für mich. Nur ganz selten geht das mal und auch das ist schon zu viel. Allerdings hatte ich heute auch einiges vor. Um die Mittagszeit kam ich dann in Magdeburg an und musste mich kurz orientieren. Das Hotel lag ganz im Süden der Stadt, fast schon außerhalb, irgendwo auf dem Feld. Also ging es mit der Straßenbahn weiter. Kurze Info erhalten am Schalter vor dem Bahnhof und es konnte weitergehen. Eine endlose Strecke, es dauerte und dauerte. Zu Fuß absolut nicht machbar, nicht an einem so warmen Tag und nicht mit diesen kaputten Füßen. Leider stieg ich dann doch etwas zu früh auf die Füße um, hätte nach dem ersten Ausstieg noch weiterfahren können, verpeilte das aber. So begann die Quälerei bereits jetzt, in der Mittagssonne. Planlos ging es umher, kaum noch Menschen auf der Straße. Dann bog ich auch noch falsch ab, meine Güte. Doch dann gab ich mir richtig Mühe und schaffte es gekonnt zum Hotel, das natürlich wieder nur eine bessere Bruchbude war. Aber egal, ich musste ja nur eine Nacht ausharren. Auf einem Fleckenteppich wurden die qualmenden Schuhe abgestellt, jetzt ging es in eine kurze Erholungsphase. Unnötigen Ballast abwerfen, kurz frisch machen und nach einiger Zeit ging es dann wieder zurück ins Zentrum. Das Schienennetz ist hier wirklich gut, alle paar Minuten kommt was. Am Hauptbahnhof musste ich wieder umsteigen, dann sah ich auch schon die ersten Supporter. Ich schloss mich einfach mal an, wie man das immer so macht. Und nochmal ging es bestimmt eine Viertelstunde mit der Bahn weiter. Dann hieß es aussteigen, dem Tross hinterher. Ah ja, da hinten ist ja die Schüssel, pardon, die Schachtel. Bei genialem Wetter ging es erstmal zur Kasse, Ticket wurde gelöst. Dann erstmal ins Innere, aha, wie so oft Einheitsbrei. Aber was soll ich machen, das muss doch heute fallen! So gesehen war es mir natürlich völlig Wurscht, Hauptsache ich war on Tour, Hauptsache es gab noch Fußball. Nach der Bratwurstverdrückung konnte es auch schon losgehen. Ein mittelmäßiges Spiel, kein tolles Niveau, eher schläfrig. Ich guckte mir aber brav alles an, war mit Leib und Seele dabei. Aus Babelsberg waren auch einige mitgereist, wohl nicht ganz selbstverständlich bei der frühen Anstoßzeit. Die Stimmung auf Heimseite war richtig gut, pausenlos wurde gesungen und geklatscht, konnte sich wirklich sehen lassen. Richtig voll war es aber nicht, auch verwunderlich für eine so große Stadt. Na ja, man muss ja froh sein, wenn überhaupt noch gespielt wird. Leider war die Sache dann auch schnell wieder vorüber. Jetzt musste ich sogar wieder sprinten, wollte ich eine der letzten planmäßigen Bahnen noch erreichen. Es ging die gewohnte Strecke wieder zurück zum Hotel. Jetzt war ich allerdings etwas cleverer und stieg direkt vor dem Kasten aus. Noch schnell die Route für morgen früh auskundschaften und dann hinein in die Bude. Ich machte es mir bequem, so gut es ging. Die Nacht war warm und kurz. Ich konnte dennoch gut schlafen, so dass ich gut gelaunt am nächsten Morgen wieder die Heimreise antreten konnte. Noch schnell einen Blick zurück, dann freudig durchatmen und ab auf die Schienen. Magdeburg ist somit auch endlich in der Sammlung. Jetzt muss ich mich zumindest dafür nicht mehr ganz so schämen…